Kurt Eulenburg, Musikverleger, geb. am 22. 02. 1879 in Leipzig, gest. am 10.04.1982 in London, Sohn von Henriette Eulenburg und dem Musikverleger Ernst Eulenburg, dem Gründer des bekannten Musikverlags Ernst Eulenburg in Leipzig. Kurt Eulenburg studierte zunächst vergleichende Philologie, bevor er 1905 in den Verlag seines Vaters mit einstieg. Nach dem Tod des Vaters 1926 wurde er zum alleinigen Inhaber des Verlags. Eulenburg förderte vor allem die Edition von Taschenpartituren mit klassischen und romantischen Werken und wirkte in den Ausschüssen des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins mit. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Soldat an der Westfront.
Nachdem er 1938 als "Halbjude" ein Berufsverbot erhielt, erfolgte im Mai 1939 die Flucht mit seiner Familie nach Basel. Noch im selben Jahr gründete er in London die Firma Eulenburg Ltd. 1945 gründete er gemeinsam mit Albert Kunzelmann in Zürich die Edition Eulenburg GmbH, bekam aber weiterhin keine Arbeitserlaubnis und ging im November 1945 nach Großbritannien und übernahm die Leitung von Eulenburg Ltd. Dort setzte er sich für den verbesserten Vertrieb von Taschenpartituren ein und publizierte einige bis dahin unbekannte barocke und klassische Werke. Darüber hinaus machte er nach und nach die Publikationen der alten Leipziger Firma, die "arisiert" wurde, wieder verfügbar. Erst 1968, 89jährig, zog er sich aus dem Geschäft zurück. Er verstarb mit 103 Jahren am 10. Apr. 1982 .

Text: Text: Universität Salzburg (Mai 2015)     Text drucken

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