Wilhelm Erben, Historiker, geb. am 3. 12. 1864 in Salzburg, gest. am 7. 4. 1933 in Graz. Erben absolvierte das Salzburger Staatsgymnasium, begann 1882 ein Studium der Geschichte am Institut für österreichische Geschichtsforschung in Wien, wo ihn Theodor von Sickel förderte, und promovierte 1887 mit der Arbeit Untersuchungen zu dem codex traditionum Odalberti. Ab 1888 arbeitete er an der "Monumenta Germaniae Historica" mit und war als Museumskustos und Konservator am Heeresgeschichtlichen Museum in Wien tätig. 1901 habilitierte sich Erben mit Ursprung und Entwicklung der deutschen Kriegsvorbereitungen für Österreichische Geschichte an der Universität Wien. 1903 wurde er zum Professor für die Geschichte des Mittelalters und historische Hilfswissenschaften an der Universität Innsbruck ernannt. Von 1917 bis 1933 wirkte er an der Universität Graz.
Erben, der sich vor allem mit mittelalterlichen Herrscherurkunden und europäischer Kriegsgeschichte befasste, veröffentlichte u. a. Die Schlacht bei Mühldorf, historisch-geographisch und rechtsgeschichtlich untersucht (1923) und Theodor Sickel, Denkwürdigkeiten um den Werdegang eines deutschen Geschichtsprofessors (1926). Seit 1915 war Erben wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.