Aglaia von Enderes, Schriftstellerin, geb. am 7. 3. 1836 in Wien, gest. am 11. 7. 1883 ebenda. Enderes, die Tochter des Feldkriegssekretärs Peter Alois Podhajsky und Schwester des jung verstorbenen Schriftstellers Karl von Schröckinger, heiratete 1862 Karl von Enderes, den Redakteur der "Sport-Zeitung", der sie zur Veröffentlichung ihrer schriftstellerischen Arbeiten anregte. Bereits 1863 erschien im Wiener Tagesblatt "Wanderer" ihr erstes Feuilleton, im selben Jahr, ebenfalls im "Wanderer", ihre Studie Aus dem Winterleben der österreichischen Alpenbewohner. 1866 publizierte die "Wiener Zeitung" zwei ihrer dann in der Öffentlichkeit heftig diskutierten Aufsätze zur Frage der weiblichen Erwerbsbefähigung. Bald darauf wurde Enderes Sekretärin des Wiener Frauenerwerbvereins. Dort übertrug man ihr im Jahr 1872 die Referate über die Frauenarbeit auf den Weltausstellungen in Wien (1873) und Paris (1878). Zu ihren Aufgaben gehörte unter anderem die "Verfassung des Kataloges samt erläuternder Einleitung, sowie die Erstattung eines ausführlichen Berichtes über diese Spezialausstellung an das k. k. Unterrichtsministerium", für deren Erledigung ihr 1873 das goldene Verdienstkreuz verliehen wurde. Ihre Feuilletons und Berichte erschienen in diversen österreichischen und auswärtigen Blättern, so unter anderem ein Serie über Frauenarbeiten für die "Wiener Abendpost", die im Jahr 1874 auch als Buch unter dem Titel Die Frauenarbeit und die weibliche Hausindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873 vorgelegt wurde.
Eine Sammlung ihrer sorgfältigen Tierstudien kam ebenfalls 1874 unter dem Titel Federzeichnungen aus der Thierwelt heraus, gefolgt von einem zweiten Band im Jahr 1876. Aufsehen erregte Aglaia von Enderes schließlich auch mit ihrer Dachsteinbesteigung 1876 sowie der Besteigung der Tiroler Ortlerspitze 1877.