Gottfried von Einem, Komponist, geb. am 24. 1. 1918 in Bern (Schweiz), gest. am 12. 7. 1996 in Oberdürnbach (Niederösterreich). Einem wuchs in Deutschland und England auf, war Assistent der Bayreuther Festspiele und ab 1944 Hauskomponist der Dresdner Staatsoper. Ab 1946 lebte er in Österreich. Der Schüler von Boris Blacher war 1948 bis 1951 Direktionsmitglied und nach 1955 Vorsitzender des Kunstrats der Salzburger Festspiele sowie 1963 bis 1973 Professor an der Wiener Musikakademie. 1965 bis 1970 Präsident der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger. Einem zählte zu den bedeutendsten Komponisten Österreichs im 20. Jahrhundert. Weltweites Ansehen fanden insbesonders seine Opern, die durch klaren Aufbau sowie ausdrucksstarke Instrumentation und Rhythmik gekennzeichnet sind. Er erhielt 1965 den Großen Österreichischen Staatspreis. In zweiter Ehe war er mit der Schriftstellerin Lotte Ingrisch verheiratet. Zu seinen Werken zählen Orchester- und Chorwerke, die Opern Dantons Tod (1947), Der Prozeß (1953), Der Zerrissene (1964), Der Besuch der alten Dame (1971), Kabale und Liebe (1976) und Jesu Hochzeit (1980) sowie Ballette, Kammermusik, Lieder, Film- und Bühnenmusik. Unter dem Titel Ich hab' unendlich viel erlebt erschien 1995 seine Autobiographie.