Anton Dörrer, Bibliothekar, Schriftsteller und Volkskundler, geb. am 13. 6. 1886 in Innsbruck, gest. am 26. 3. 1968 ebenda. Dörrer studierte neuere Sprachen und Literatur an der Universität Innsbruck bei dem Germanisten Josef Eduard Wackernell. Er beteiligte sich an Karl Domanigs "1808-1909 Festspielen" der Schauspieltruppe Exl in Innsbruck und leitete 1912 bis 1922 die Erler Passionsspiele. Als Kriegsfreiwilliger diente er bei den Kaiser- und Feldjägern im Ersten Weltkrieg und arbeitete dann bei der Tiroler Landesregierung. 1919 erhielt Dörrer eine Stelle an der Universitätsbibliothek Innsbruck, wo er bis zum Staatsbibliothekar aufstieg. 1946 habilitierte er sich für Volkskunde, wurde 1951 zum Professor ernannt, setzte sich für die Erschließung der Tiroler Literatur und Volksdenkmäler ein und befasste sich mit lokalem Brauchtum sowie dem religiösen Volksschauspiel.
Er veröffentlichte u. a. Andreas Hofer auf der Bühne (1910), Karl Domanig und die tirolische Literatur seit 1800 (1911), Das Erler Passionsbuch (1912), Kriegsbriefe vom Isonzo bis in die Seisera (1916), Das Innsbrucker Verlagshaus Felizian Rauch und seine Vorgänger von 1673-1929 (1929), Wie einst im Mai. Erinnerungen an Gilm (1939) und gab "Tiroler Novellen des 19. Jahrhunderts" heraus.