Margret Dietrich, Theaterwissenschaftlerin, geb. am 19. 2. 1920 in Lippstadt (Westfalen), gest. am 17. 1. 2004 in Wien. Nach dem Studium der Altphilologie, Geschichte und Germanistik, Theologie und Philosophie promovierte sie 1944 in Wien. Als Assistentin von Heinz Kindermann war sie an der Neugründung des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien beteiligt. Nach ihrer Habilitation im Jahre 1952 wurde sie 1966 Universitätsprofessorin in Wien. Von 1966 bis 1984 war sie Vorstand des Instituts für Theaterwissenschaft und von 1973 bis 1985 auch Direktorin des Instituts für Publikumsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1981 erfolgte die Gründung des Europäischen Forschungszentrums für japanische Theaterkultur, deren Präsidentin sie bis 1984 war. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u. a. Europäische Dramaturgie. Wandel ihres Menschenbildes von der Antike bis zur Goethezeit (1952), Das moderne Drama (1961), Bühnenbildner der französischen Klassik (1965) sowie Die Wiener Polizeiakten 1859 bis 1867 als Quelle der Theatergeschichte des Österreichischen Kaiserstaates (1967). Seit 1964 war Dietrich korrespondierendes und seit 1981 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1978 erhielt sie den "Grillparzer-Ring".