Foto von Fernando de Diego

Fernando de Diego, Übersetzer, geboren am 2. 11. 1919 in Guadalajara (Spanien), gest. am 1. 7. 2005 ebenda. De Diego gilt als einer der fruchtbarsten Esperanto-Übersetzer; sein diesbezügliches Gesamtwerk umfasst mehr als 3.700 Seiten. Er erlernte Esperanto 1933 während der Rekonvaleszenz nach einer Polio-Erkrankung. 1938 und 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Er heiratete 1946 und arbeitete als Übersetzer aus dem Englischen und dem Französischen für spanische Verlage. 1949 übersiedelte das Ehepaar nach Caracas, wo Diego einige Zeit u. a. als Redakteur tätig war, ehe er bei der Ölgesellschaft Shell eine Anstellung fand und zehn Jahre lang den Informations-Dienst sowie die Zeitschrift "Tópicos Shell" leitete. 1962 ließ er sich auf den Kanarischen Inseln nieder, wo er den Esperanto-Publizisten Juan Régulo kennenlernte, der viele seiner Übersetzungen veröffentlichte. 1964 zog die Familie nach Saragossa, da Fernando seine alten Eltern betreuen wollte. Von 1970 bis 1986 widmete er seine Zeit und Energien dem Esperanto - er verfasste zahlreiche Artikel und Rezensionen, er übersetzte und hielt Vorträge in Venezuela, Ungarn und Polen, wo er seine zweite Frau Czesa kennenlernte (die erste Ehe Diegos war 1975 geschieden worden). Ab 1990 arbeitete er an seinem Hauptwerk, einem Spanisch-Esperanto-Wörterbuch, das auch die Phraseologie mit einbezog. Mehr als vier Jahre lang saß er täglich acht Stunden an dem Monumentalwerk, das letztlich 1.300 großformatige Seiten umfasste und 2003 erschien. 1993 ernannte ihn der Esperanto-Weltbund (Universala Esperanta-Asocio, UEA) zum Ehrenmitglied. 1996 zog das Paar de Diego nach Polen; nach dem Tod von Czesa 2004 ging Fernando de Diego zurück in seine Heimat.

Text: Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung für Plansprachen     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung für Plansprachen

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