Adalbert Depiny, Volkskundler und Politiker, geb. am 30. 3. 1883 in Budapest (Ungarn), gest. am 19. 12. 1941 in Linz. Nach dem Tod seines Vaters wurde Depiny von seinem Onkel aufgenommen, besuchte die Volksschule in Wien und das Linzer Staatsgymnasium. Ab 1902 studierte er Germanistik, Geschichte, Geographie, Volkskunde und klassische Sprachen an der Universität Wien, promovierte 1907 mit der Dissertation Ludwig Bauer. Ein Dichter aus Schwaben und absolvierte die Lehramtsprüfung für Deutsch, Griechisch und Latein. 1907/1908 wirkte er am Deutschen Gymnasium in Budweis, dann in Bregenz, anschließend an der Realschule Görz. 1915 leistete er Kriegsdienst, wirkte bis 1918 am Linzer Staatsgymnasium und unterrichtete dann bis 1924 an der Bundeslehrer- und Lehrerinnen- Anstalt in Linz. 1918 ging seine Habilitationsschrift über die Entwicklung des deutschen religiösen Schauspiels aus lateinischen Spielen des Mittelalters verloren. Ab 1920 war er als Volksbildungsreferent tätig, erwarb sich Verdienst um die volkskundliche Erforschung Oberösterreichs und gab ab 1919 die Zeitschrift "Heimatgaue" heraus. Ab 1934 fungierte er als Kulturreferent der "Vaterländischen Front" und von 1934 bis 1938 als Landtagsabgeordneter für den Bereich "Kulturelle Gemeinschaft". Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde Depiny verhaftet, seiner Ämter enthoben und arbeitete im Amt des Gaukonservators der Zentralstelle für Denkmalschutz.
Depiny gründete Arbeitsgemeinschaften für Heimatkunde, führte Volksbildungskurse durch und schuf volkskundliche Reihen im Rundfunk. Er schrieb zahlreiche volkskundliche Artikel sowie ein St. Wolfganger Heimatspiel (1937) und gab ein "Oberösterreichisches Sagenbuch" (1932) heraus.