Leopold Daxsperger, Musikpädagoge und Komponist, geb. am 11. 11. 1896 in Raab (Oberösterreich), gest. am 17. 10. 1964 in Schärding (Oberösterreich). Daxperger, Sohn des Braumeisters- und Gastwirtsehepaares Ignaz und Maria Daxsperger, kam 1908 als Sängerknabe nach St. Florian bei Linz. Er wechselte an das Stiftgymnasium Wilhering und absolvierte das humanistische Gymnasium in Ried, wo er 1916 die Matura ablegte. Bis 1918 leistete er Kriegsdienst und studierte dann Geographie, Geschichte und Musikwissenschaften an der Universität Wien, promovierte 1922 und trat 1924 eine Stelle als Mittelschullehrer an der Bundeserziehungsanstalt Graz-Liebenau an, wo er gemeinsam mit seinen Schülern Radiogottesdienste zu gestalten begann. 1927 wechselte er an die Bundeserziehungsanstalt im dreizehnten Wiener Gemeindebezirk und studierte daneben an der Akademie für Musik und darstellende Kunst, wo er an der Kirchenmusikabteilung bereits ein Jahr später das Reifezeugnis erhielt. 1930 legte Daxsperger die Lehramtsprüfung für Musikerziehung ab und absolvierte 1932 die Kapellmeisterschule bei Alexander Wunderer, Erich W. Korngold und Oswald Kabasta. Von 1929 bis 1932 war er Schüler von Max Springer und Franz Schmidt an der Meisterschule für Komposition. Während seiner Zeit an der Bundeserziehungsanstalt leitete er große Aufführungen im Wiener Musikverein, an denen seine Schüler mitwirkten. 1945 erkrankte er schwer, konnte 1947 den Unterricht am Bundesgymnasium Schärding wieder aufnehmen und gründete die "Innviertler Chorgemeinschaft". Daxsperger leitete auch die Schärdinger Musikschule und regte 1954 die Gründung einer Landeskommission für das oberösterreichische Musikschulwesen an. 1961 trat er in den Ruhestand.
Sein kompositorisches Werk, das sich dem Stil der Spätromantik, ausgehend von Anton Bruckner verpflichtet, umfasst u.a. ein Tantum ergo (1910) für einen vierstimmig gemischten Chor a cappella, die Kantate Von der Eitelkeit auf Erden (1935), drei Streichquartette und sechzehn lateinische Propriengesänge.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (August 2009)     Text drucken

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