Wilhelm Czermak, Afrikanist, geboren am 10.09.1889 in Wien, gestorben am 13.30.1953 in Wien. Schüler des Schottengymnasiums in Wien, ab 1907 Studium der Semitistik, Afrikanistik und Ägyptologie, Promotion 1911. Zwischen 1912 und 1914 arbeitete Czermak als wissenschaftliche Hilfskraft an Sprachstudien des Kordofān-Nubischen Dialektes im Zuge der Ausgrabungen der Wiener Akademie der Wissenschaften in Ägypten. 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst und wurde Anfang 1918 als Nachrichtenoffizier in Aleppo in Nordsyrien eingesetzt. 1919 Venia legendi für hamito-semitische und afrikanische Sprachen, 1925 außerordentlicher Professor für Ägyptologie und Afrikanistik. Czermak gehörte den ab Anfang der 1920er-Jahre aktiven antisemitischen Professorennetzwerken "Bärenhöhle" und "Deutsche Gemeinschaft" an, die die Habilitation oder Berufung jüdischer oder linker WissenschafterInnen an der Universität Wien in der Zwischenkriegszeit weitgehend erfolgreich verhinderte und Angehörige der Clique protegierte. Czermak war von 1927 bis zu deren Auflösung 1930 Leiter der "Akademischen Legion" (Wehrverband der Wiener Hochschüler) und trat anschließend der Verbindung Bajuvaria im Österreichischen Cartellverband bei. 1931 ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Ägyptologie und Afrikanistik. Dekan der Philosophischen Fakultät 1945/46, Rektor 1952/53.