Siegfried Joseph Charoux, Bildhauer und Karikaturist, geb. am 15. 10. 1886 in Wien, gest. am 26. 4. 1967 in London. Charoux diente von 1915 bis 1917 als Soldat in der österreichisch-ungarischen Armee, wurde als Invalide entlassen und studierte zwischen 1919 und 1923 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Anton Hanak und dann bei Hans Bitterlich an der Akademie der bildenden Künste. Er debütierte auf der Wiener "Kunstschau 1927" mit dem Entwurf eines Robert Blum-Denkmals. Von 1924 bis 1927 schuf er politische Karikaturen für die Wiener "Arbeiter-Zeitung" und arbeitete als Bildhauer. Für die Stadt Wien schuf er das bronzene Lessing-Denkmal, das 1938 entfernt und eingeschmolzen wurde. 1935 emigrierte Charoux nach London, wo er Büsten bedeutender politischer Persönlichkeiten sowie die Terrakottagruppen Liebespaar (1938), Piéta (1940) und Singende Knaben (1945) schuf. Er unterrichtete an der Königlichen-Britischen Akademie und kehrte 1945 nach Wien zurück.
Zu seinen künstlerischen Werken zählen u. a. Denkmäler für Richard Strauss (1954), die Figurengruppe Mutter mit Kindern (1959) und Junge Menschen (1966). 1948 erhielt Charoux den Würdigungspreis der Stadt Wien für Bildhauerei.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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