Charlotte Bühler, Psychologin. Geboren am 20.12.1893 in Berlin, gestorben am 03.02.1974 in Stuttgart. Studium ab 1913 in Freiburg, Berlin und München, dort 1918 Promotion zur Dr. phil. Seit 1916 mit Karl Bühler verheiratet, arbeitete Charlotte zunächst als Gymnasiallehrerin, habilitierte sich 1920 in Dresden für "Ästhetik und pädagogische Psychologie". 1922 ging das Ehepaar Bühler nach Wien und arbeitete am Psychologischen Institut und der Pädagogischen Akademie der Stadt Wien. Charlotte Bühler arbeitete insbesondere im Bereich der Entwicklungspsychologie, ab 1923 als Privatdozentin, von 1927 bis 1938 als außerordentliche Professorin für Psychologie (Ästhetik und Jugendpsychologie). 1938 zwang die nationalsozialistische Machtergreifung Karl und Charlotte Bühler zur Emigration. Über Norwegen kamen sie in die Vereinigten Staaten, wo sie in Kalifornien Fuß fassen und ihre erfolgreiche Tätigkeit fortsetzen konnten – eine Rückkehr nach Wien blieb ihnen allerdings auch nach Ende des 2. Weltkrieges verwehrt. Bühler arbeitete an der University of Southern California und gründete in den 1960er-Jahren die American Association for Humanistic Psychology. Charlotte Bühler wurde 1998 durch die Benennung eines der Tore der Erinnerung am Campus der Universität Wien nach ihr und ihrem Mann geehrt (Bühler-Tor, Spitalgasse nächst Alser Straße).