Günter Brus, Maler und Aktionskünstler, geb. am 27. 9. 1938 in Ardning (Steiermark). Brus absolvierte die Kunstgewerbeschule in Graz und begann ein Studium der Malerei an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, das er jedoch abbrach. 1964 begründete er zusammen mit Otto Muehl, Rudolf Schwarzkogler und Hermann Nitsch den "Wiener Aktionismus". Mit seiner ersten Aktion Ana beginnt Brus seinen eigenen Körper zum künstlerischen Objekt zu machen, weitere Aktionen wie Handbemalung. Kopfbemalung. Kopfzumalung folgen. 1966 nahm er am "Destruction in Art Symposion" in London teil und löste 1968 mit seiner Aktion bei der Veranstaltung "Kunst und Revolution" im Neuen Instituts Gebäude der Universität Wien einen Skandal aus. Er lebte längere Zeit in Berlin, wo er zwischen 1970 und 1977 die "Schastrommel. Organ der österreichischen Exilregierung" herausgab. 1970 folgt mit Zerreißprobe seine letzte Aktion. Brus, der sein aktionistisches Werk mit Zeichnungen und Malereien begleitet, veröffentlichte u. a. Irrwisch (1971), Das Licht ist der Schmutz der Sonne (1973),  Hohes Gebrechen (1976), Die Gärten in der Exosphäre (1979), Traumentziehungskur (1981), Die Ruine (1985), Naturschauplätze und Satzgebilde (1989), den Roman Die Geheimnisträger (1984) sowie drei Bände seiner Autobiographie Die gute alte Zeit (2002),  Das gute alte Wien (2007) und Das gute alte West-Berlin (2010). 1996 wurde Brus mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2010)    Text drucken

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