Lorenz Böhler, Chirurg, geb. am 15. 1. 1885 in Wolfurt (Vorarlberg), gest. am 20. 1. 1973 in Wien. Böhler studierte von 1905 bis 1911 Medizin bei Julius Hochenegg an der Universität Wien, arbeitete anschließend kurzzeitig an der Zweiten Chirurgischen Klinik in Wien, als Schiffsarzt und in einem Garnisonsspital in Ragusa (Kroatien). 1912 wurde er Sekundararzt im Krankenhaus Bozen und ab 1913 in Tetschen (Böhmen). 1914 besuchte er den Internationalen Chirurgen-Kongress in New York und die Mayo Clinic in Rochester (Minnesota, USA). Während des Ersten Weltkriegs war er als Chirurg an der "Divisions-Sanitäts-Anstalt Nr. 8" der Tiroler Kaiserjäger in Innsbruck. Nach 1918 betrieb Böhler eine private chirurgische Praxis, fungierte zwischen 1924 und 1925 als Primar in Brixen und wurde 1925 ärztlicher Leiter des ersten Wiener Unfallkrankenhauses, das auf seine Anregung und Planung hin von der Arbeiterunfallversicherung gegründet wurde. 1930 habilitierte er sich für Chirurgie an der Universität Wien und wurde 1936 zum außerordentlichen Professor ernannt. Von 1939 bis 1945 arbeitete er als beratender Chirurg der Wehrmacht und Oberfeldarzt im Wiener Rudolfspital.
Böhler veröffentlichte 450 wissenschaftliche Werke, u. a. Technik der Knochenbruchbehandlung in drei Bänden (1929). Er wurde mit dem Ehrenring der Stadt Wien (1965) und dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1959) ausgezeichnet.