Fritz Bodo, Kartograph und Lehrer, geb. am 3. 11. 1893 in Neunkirchen (Niederösterreich), gest. am 8. 8. 1978 in Deggendorf (Bayern). Nach Absolvierung der Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt wurde er wie sein Vater und Großvater Lehrer, u. a. unterrichtete er an der Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt. Ab 1916 veröffentlichte er Ortsbeschreibungen, paläographische Artikel, Exkursionshilfen und etwa ab der Mitte der 1920er Jahre kartographische Arbeiten zu verschiedenen Themen, zunächst vorwiegend aus dem südöstlichen Niederösterreich, teilweise in Zusammenarbeit mit Heinrich Güttenberger. Wie und wann sich Bodo Kenntnisse der Kartographie erworben hat, ist bislang nicht bekannt. In den 1930er Jahren wandte er sich der kartographischen Bearbeitung des Burgenlandes zu und gab zusammen mit Hugo Hassinger 1941 als interdisziplinäres Projekt den "Burgenland-Atlas" heraus. Die Erhebung der Daten erfolgte mittels Fragebögen, die sich teilweise im Nachlass erhalten haben. Ab 1939 "Gausachbearbeiter für Erdkunde und Geopolitik im Gau Niederdonau", wurde er später Hauptgeschäftsführer der "Landeskundlichen Forschungsstelle des Reichsgaues Niederdonau". Ab etwa 1940 arbeitete er an dem Projekt eines Gauatlasses von Niederdonau. Teile der Vorarbeiten sind im Nachlass erhalten. Nach Kriegsende zog Bodo nach Bayern und betrieb dort einen Kartenverlag, der schwerpunktmäßig thematische Karten über Bayern produzierte. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Wirtschaftskarte des Bezirkes Bruck an der Leitha (1927), Wirtschaftskarte des südlichen Wiener Beckens <1:50.000> (1927), Wirtschaftskarte von Niederösterreich und Wien <1:150.000> (1929; zusammen mit Heinrich Güttenberger), Geologische Übersicht, Wirtschafts- und Verkehrskarte der Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen <1:150.000> (ca. 1927/1930; zusammen mit Hans Mayer), Geologische Übersicht, Wirtschafts- und Verkehrskarte des Bezirkes Amstetten <1:200.000> (ca. 1930; zusammen mit Hans Mayer), "Burgenland-Atlas" (1941, herausgegeben zusammen mit Hugo Hassinger).

Text: Niederösterreichisches Landesarchiv, St. Pölten     Text drucken

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