Richard Billinger, Schriftsteller, geb. am 20. 7. 1890 in St. Marienkirchen bei Schärding (Oberösterreich), gest. am 7. 6. 1965 in Linz. Billinger sollte Priester werden, war kurzzeitig Seemann in Kiel, studierte dort Philosophie, später Literatur in Innsbruck und Wien. Seine Begabung wurde von Grete Wiesenthal entdeckt, Max Mell und Hugo von Hofmannsthal förderten seine literarischen Anfänge. Er lebte als freier Schriftsteller in Berlin, München, schließlich am Starnberger See und schrieb überwiegend folkloristische Dramen, darunter Der Knecht (1924), Das Perchtenspiel (1928), Rosse (1931) und Rauhnacht (1931), in denen er Stoffe und Motive des bäuerlichen Lebens modern psychologisch umdeutete. In den 1920er Jahren wurden seine Stücke von österreichischen und deutschen Theatern gespielt. Billinger galt als Autor der "Blut-und Boden"-Literatur und veröffentlichte u.a. die Gedichtbände Über die Äcker (1923) und Holder Morgen (1942), die Romane Das Schutzengelhaus (1934), Das verschenkte Leben (1937) sowie die Autobiographie Palast der Jugend (1951). Er erhielt u. a. den Literaturpreis der Stadt Wien (1924), den Grillparzer-Preis (1962) und den Professorentitel.