Hugo Adolf Bernatzik, Ethnologe und Schriftsteller, geb. am 26. 3. 1897 in Wien, gest. am 9. 3. 1953 ebenda. Der Sohn des Staatsrechtslehrers Edmund Bernatzik absolvierte zunächst die Schule für Welthandel und war ab 1922 geschäftsführender Verwaltungsrat der Ludwig Marx Lackfabrik A.-G. in Kispest (Ungarn). Später studierte er Ethnologie und Anthropologie an der Universität Wien und promovierte 1932 mit der Dissertation Monographie der Kassanga. 1936 habilitierte er sich an der Universität Graz und wurde 1939 zum außerordentlichen Professor ernannt. Bernatzik, der als Begründer der angewandten Völkerkunde gilt, unternahm zahlreiche Forschungsexpeditionen, z.B. nach Siebenbürgen und Spanien (1924), in den westlichen und südlichen Sudan (1927), nach Albanien (1929), Portugiesisch Guinea (heute: Republik Guinea-Bissau) und nach Senegal (1930-1931), Australien, auf die Salomoninseln, nach Neu-Guinea und Indonesien (1933-1934) sowie nach Nordafrika (1949-1950).
Er veröffentlichte Der dunkle Erdteil (1930), Gari Gari. Ein Buch vom Leben und Abenteuern bei den Negern zwischen Nil und Kongo (1930), Forschungsreisen in Portugiesisch Guinea (1933), Die Geister der gelben Blätter. Forschungsreisen in Hinterindien (1938) und Akha und Meau. Probleme der angewandten Völkerkunde in Hinterindien (1947). Er arbeitete an den Handbüchern "Die große Völkerkunde" (1939) in drei Bänden sowie "Afrika. Handbuch der angewandten Völkerkunde" (1947) mit.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

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