Hans Benndorf, Physiker, geb. am 13. 12. 1870 in Zürich, gest. am 11. 2. 1953 in Graz. Der Sohn des Archäologen Otto Benndorf und Enkel des Physiologen Rudolf Wagner studierte Mathematik und Physik an den Universitäten Wien, Heidelberg und Berlin, u. a. bei Felix Exner und Ludwig Boltzmann. Er promovierte 1895 und habilitierte sich 1899 an der Universität Wien. Von 1893 bis 1899 war Benndorf Assistent bei Exner und dann bis 1904 Adjunkt am II. Physikalischen Institut der Universität Wien. 1904 wurde er zum außerordentlichen und 1910 zum ordentlichen Professor an der Universität Graz ernannt. Von 1915 bis 1917 diente er als Batteriekommandant an der SW-Front im Ersten Weltkrieg. 1920 war er Dekan und 1933/1934 Rektor der Universität Graz. 1936 ging er in den Ruhestand, fungierte in den Jahren 1945 bis 1947 jedoch noch als Honorarprofessor. Benndorf, der zahlreiche Abhandlungen insbesondere über Erdbebenkunde und Luftelektrizität verfasste, war wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Der auf ihn zurückgehende "Benndorfsche Satz", mit dem man auf größere Abnormitäten im Erduntergrund schließen kann, wurde besonders für die Geologie und Ozeanographie wichtig.
Er veröffentlichte u.a. Über Bestimmung von Azimut und scheinbaren Emergenzwinkel longitudinaler Erdbebenwinkel (1913), Grundzüge einer Theorie des elektrischen Feldes der Erde (1925) sowie Über den Begriff der elektrostatischen Kapazität (1933) und arbeitete am "Handbuch der experimentellen Physik" (1928) mit.