Richard Beitl, Volkskundler und Schriftsteller, geb. am 14. 5. 1900 in Schruns (Vorarlberg), gest. am 29. 3. 1982 ebenda. Beitl absolvierte das Jesuitenkolleg Stella Matutina in Feldkirch und studierte bis 1927 Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Wien und Berlin. Ab 1928 arbeitete er als Assistent am "Atlas der Deutschen Volkskunde", der es sich zum Ziel setzte, ländliche Traditionen in Bezug auf Arbeit, Feste und Alltag im gesamten deutschen Sprachraum zu dokumentieren. 1933 habilitierte sich Beitl mit der Arbeit Deutsches Volkstum der Gegenwart an der Universität Berlin und lehrte dort als Dozent bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht. Er geriet in Kriegsgefangenschaft und war nach 1945 als Kulturreferent für die Gemeinde Schruns tätig. Er veröffentlichte u. a. das Wörterbuch der deutschen Volkskunde Der Kinderbaum. Brauchtum und Glaube um Mutter und Kind (1942). Zu seinen schriftstellerischen Werken zählen die Romane Angelika (1939) und Johringla (1951), das dramatische Spiel Brot (1930) sowie das Sagenbuch Im Sagenwald. Neue Sagen aus Vorarlberg (1953).