Alois Beer, Landschafts- und Marinefotograph, geb. am 4. 5. 1840 in Budapest, gest. am 19. 12. 1916 in Klagenfurt. 1859 rückte Beer in das 7. Infanterieregiment ein, nahm 1862 seinen Abschied und entschied sich für den Beruf des Fotographen. Er reiste nach Wien, wo er sich bei den Atelierfotographen Ludwig Angerer und Josef Székely ausbilden ließ. Ab 1863 lebte er als selbständiger Fotograph in Wien und etablierte sich 1867 als Berufsfotograph in Klagenfurt. 1871 gründete er in Graz gemeinsam mit Ferdinand Mayer das Atelier "Beer & Mayer", unter dem gleichen Namen bestand auch ein Wiener Geschäft bis 1873. 1881 zog er sich aus dem Grazer Geschäft zurück und wurde 1883 zum k.k. Hoffotographen ernannt. Anfang der 1870er Jahre begann sich Beer für Landschaftsfotographie zu interessieren, erregt 1879 mit den Aufnahmen der Lawinenstürze auf den Kärntner Ort Bleiberg-Hüttendorf überregionale Aufmerksamkeit und nahm im selben Jahr an der Pariser Weltausstellung und 1881 an der "Internationalen Photographischen Ausstellung" im k.k. österreichischen Museum für Kunst und Gewerbe teil. Mitte der 1880er Jahre begann er Reisen zu unternehmen, die ihn 1889 u.a. nach Nordafrika, Palästina und Ägypten sowie 1892 Bosnien und Herzegowina führten. Ab 1885 war er auch als Marinefotograph tätig. Von 1892 bis 1896 absolvierte Alfred Kubin bei seinem Onkel Alois Beer eine Ausbildung zum Fotographen.
Beer veröffentlichte die Fotobände Zur Erinnerung an Kärnten (1878), Katalog von Landschafts- und Städtebildern (1910) und einen Ergänzungskatalog (1914) mit diversen Motiven aus Montenegro und Albanien. Beer wurde mit der Verdienstmedaille der Wiener Weltausstellung (1873), der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft (1879) und der Goldene Medaille der "Photographischen Gesellschaft Wien" (1896), deren Mitglied er ab 1864 war, ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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