Alfred Julius Becher, Schriftsteller, Publizist, Politiker und Komponist, geb. am 27. 4. 1803 in Manchester, gest. am 23. 11. 1848 in Wien. Becher studierte Rechtswissenschaften und arbeitete als Advokat in Düsseldorf, wo er u.a. mit dem Dichter Christian Dietrich Grabbe verkehrte. Er wandte sich dann musikalischen Studien zu, unterrichtete ab 1838 Musiktheorie in Haag und wurde 1840 an die königliche Musikakademie in London berufen. 1845 kam er nach Wien und wirkte durch seine Kritiken in der "Wiener Allgemeinen Musikzeitung" auf den damaligen Wiener Musikbetrieb ein. 1848 begann er sich politisch zu betätigen, redigierte das revolutionäre Blatt "Der Radikale" und gehörte zu den führenden Köpfen der Wiener Revolution, weswegen er verhaftet und standesrechtlich erschossen wurde.
Neben Sonaten und anderen Kompositionen veröffentlichte Becher Das niederrheinische Musikfest, ästhetisch und historisch betrachtet (1836) und die Schrift Jenny Lind, eine Skizze ihres Lebens (1847).