Rudolf Baumbach (Pseudonym: Paul Bach), Schriftsteller, geb. am 28. 9. 1840 in Kranichfeld (Thüringen), gest. am 21. 9. 1905 in Meiningen (Thüringen). Der Sohn des Hofarztes des Herzogs von Sachsen-Meiningen Karl Julius Gustav Baumbach studierte ab 1860 Naturwissenschaften in Leipzig und später in Würzburg. Während seiner Studienzeit verfasste er Gelegenheitsgedichte und Lieder. 1864 schloss er das Studium mit der Promotion ab, wirkte als Assistent am Botanischen Institut in Freiburg im Breisgau und arbeitete als Hauslehrer in Wien, Brünn und Graz. Während seiner Tätigkeit als Hauslehrer in Triest trat er dort dem Alpenverein bei und beschäftigte sich mit der Pflanzenwelt der Alpen. Er übernahm die Redaktion der Vereinszeitung "Enzian" und wurde als Schriftsteller erfolgreich. 1885 kehrte er nach Meiningen zurück, wo ihm Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen ihm den Hofratstitel verlieh und ihm die Verwaltung der herzoglichen Bibliothek übertrug. Baumbachs literarisches Schaffen begann mit der Gestaltung von Bierzeitungen und der Dichtung von Kneipenliedern. Die Alpensaga Zlatorog, ein Versepos, brachte ihm 1876 den Durchbruch. Es folgten Gedichtbände wie Lieder eines fahrenden Gesellen (1878), Spielmannslieder (1881) und Von der Landstraße (1882). Der Trivialroman Trug-Gold (1878) erreichte hohe Auflagenzahlen. Nach der Rückkehr in die thüringische Heimat schrieb Baumbach die Krug und Tintenfass (1887) und Thüringer Lieder (1891). Alle Werke (sogenannte "Butzenscheibendichtung") sind geprägt von einer einfachen Sprache, geformt in melodiöse und rhythmische Verse, wodurch sie oft vertont wurden, u. a. von Alban Berg, Ferrruccio Busoni, Leo Fall, Richard Heuberger, Wilhelm Kienzl, Max Reger oder Franz Schreker. Viele wurden, losgelöst von ihrem Verfasser, zu Volksliedern, z. B. Hoch auf dem gelben Wagen.

Text: © Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt     Text drucken

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