Eduard von Bauernfeld, Schriftsteller, geb. am 13. 1. 1802 in Wien, gest. am 9. 8. 1890 in Oberdöbling bei Wien. Bauernfeld absolvierte das Wiener Schottengymnasium, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften und trat 1826 in den Verwaltungsdienst ein, wo er zum Leiter des "Lottogefällamtes" aufstieg. Er war mit Franz Grillparzer, Franz Schubert, Moritz von Schwind und Nikolaus Lenau befreundet. Seit seiner Jugend selbst literarisch tätig, errang er 1831 ersten Erfolg mit dem Lustspiel Leichtsinn der Liebe. Als Mitarbeiter zahlreicher Wiener Zeitungen und Zeitschriften sowie als Verfasser von Broschüren entwickelte er eine rege politische Tätigkeit und verfocht einen politischen Liberalismus. Er opponierte gegen die engen Zensurgesetze, entwarf eine Petition für Pressefreiheit und setzte sich für die Schaffung einer Konstitution ein. Als Dramatiker des Wiener Burgtheaters schuf er das moderne, wienerisch geprägte Salon- und Konversationslustspiel und hatte bis 1889 dreiundvierzig Stücke verfasst, die am Burgtheater über tausend Mal aufgeführt wurden.
Zu seinen zahlreichen Bühnenwerken zählen u. a. Leichtsinn aus Liebe (1831), Die Bekenntnisse (1835), Großjährig (1846), Der kategorische Imperativ (1851), Aus der Gesellschaft (1867) und Moderne Jugend (1869). Dazu gesellen sich Lyrik, Novellen und seine Memoiren Aus Alt- und Neu-Wien (1872).