Franz Bartsch, Botaniker und Sammler, geb. am 18. 12. 1836 in Zara (Dalmatien), gest. am 26. 11. 1910 in Wien. Bartsch absolvierte ein juridisch-politisches Studium und begann 1857 bei der Salzburger Finanzbezirksdirektion als Konzeptspraktikant. Ein Jahr später wurde er zur niederösterreichischen Finanzlandesdirektion überstellt, 1863 zum provisorischen und 1866 zum definitiven Finanzkonzipisten ernannt. 1871 stieg er zum Finanzbezirkskommissär beim Zentraltaxamt Wien, 1873 zum Finanzkommissär und 1877 zum Finanzoberkommissär auf. 1899 ging Bartsch als Oberfinanz- und Hofrat in den Ruhestand.
Seit den 1850er Jahren beschäftigte sich Bartsch mit Botanik und interessierte sich vor allem für Blatt- und Lebermoose. 1877 ordnete er gemeinsam mit Emil von Marenzell die Bibliothek der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, der er seit 1859 angehörte und deren Bibliothek er in der Folge bis 1896 betreute. Das Herbarium seines Schwagers Alexander Makowsky (1833-1908), einem Professor für Naturgeschichte an der Technischen Hochschule Brünn, vermachte Bartsch 1910 der zoologisch-botanischen Gesellschaft.
Bartsch betätigte sich auch als Papiersammler, seine Kollektion, die mit über 1.000 Einzelnummern zu den größten in ganz Europa zählte, umfasste u.a. japanische und chinesische Papiersorten. Seine Sammlung von Papierproben und Literatur über Papierfabrikation wurde nach Bartschs Tod dem Buchgewerbeverein vermacht.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (August 2009)     Text drucken

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