Richard Bamberger, Pädagoge und Schriftsteller, geb. am 22. 2. 1911 in Paudorf (Niederösterreich), gest. am 12. 11. 2007 in Wien. Bamberger besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Krems, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Wien und war ab 1939 als Gymnasiallehrer tätig. 1940 zur Wehrmacht eingezogen, geriet er 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, unterrichtete nach seiner Rückkehr bis 1954 am Akademischen Gymnasium in Wien und bei den Piaristen. 1948 begründete er den "Österreichischen Buchklub der Jugend", dem er bis 1987 vorstand. Sein Werk Jugendlektüre (1955), die erste umfangreiche Publikation zum Thema "Jugendbuch", regte die wissenschaftliche Forschung an. 1962 wurde er zum Präsidenten des Internationalen Kuratoriums für das Jugendbuch gewählt und gründete 1988 das Institut für Schulbuchforschung. Bamberger, dessen Devise "Zum Lesen verlocken" war, galt als international anerkannter Experte im Bereich der Lese- und Schulbuchforschung und profundester Kenner der deutschsprachigen Jugendliteratur.
Von seinen über sechzig Büchern und über hundert Zeitschriftenartikeln seien u.a. Der junge Goethe. Lyrik und Leben (1949), Die unterwertige Lektüre (1965) und Erfolgreiche Leseerziehung in Theorie und Praxis (2000) genannt. Er gab das Jugendlexikon "Die Welt von A bis Z" (1952), "Mein erstes großes Märchenbuch" (1960) und "Kindergedichte" (1980) sowie die Publikation des Österreichischen Buchklubs der Jugend "Taschenlektüre" heraus und übersetzte Nikolai Gogols Der Revisor (1947).
Er wurde mit dem Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft, dem Großen Preis der deutschen Akademie für Kinder- und Jugendbuchliteratur sowie dem Wilhelm-Ebert-Preis (2002) ausgezeichnet.