Anton Alexander Graf von Auersperg (Pseudonym: Anastasius Grün), Schriftsteller, geb. am 11. 4. 1808 in Laibach, gest. am 12. 9. 1876 in Graz. Auersperg besuchte von 1813 bis 1815 die Theresianische Ritterakademie in Wien, von 1815 bis 1817 das Gymnasium und ab 1817 die Kriegs- und Ingenieursakademie. 1819 bis 1824 absolvierte er das Wiener Erziehungsinstitut von Klinkowström. Ab 1824 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften in Graz und Wien. Zu dieser Zeit erschienen auch seine ersten Veröffentlichungen, z.B. in der "Philomene" und der "Theaterzeitung". Auersperg beendete sein Studium 1826 und übernahm die Verwaltung der familiären Güter Thurn am Hart und Gurckfeld in Krain. Auf seinen zahlreichen Reisen, u.a. nach Deutschland, Italien, Frankreich und England, wurde er mit literarischen Persönlichkeiten bekannt. 1831 erschien mit Spaziergänge eines Wiener Poeten, die erste politische Vormärz-Dichtung, die den metternichschen Absolutismus kritisierte. Die 1835 erschienene Sammlung epischer Dichtungen mit dem Titel Schutt rief die Zensur auf den Plan. Um 1845 war Auersperg gemeinsam mit anderen Schriftstellerkollegen darum bemüht, die restriktiven Zensurgesetze zu lockern. Der Misserfolg dieser Versuche war auch einer der Gründe für die Revolution 1848, bei der er mitwirkte. 1848 wurde er zu einem der vier Abgeordneten für das deutsche Vorparlament sowie als Vertreter des Laibacher Kreises zur deutschen Nationalversammlung gewählt.
1851 gab Auersperg den Nachlass Nikolaus Lenaus heraus, dem 1855 eine vierbändige Gesamtausgabe, ergänzt durch ein biographisches Vorwort, folgte. Er fungierte von 1861 bis 1867 als Mitglied des Krainer Landtags. 1861 wurde Auersperg Mitglied des Herrenhauses in Wien. Die Stadt Wien ernannte ihn 1864 zum Ehrenbürger, 1865 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Wien, 1868 wurde er Ehrenpräsident der Delegation des Reichsrats und 1871 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien     Text drucken

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