Hans von Arnim, Philologe, geb. am 14. 9. 1859 am Gut Groß-Fredenwalde (Brandenburg), gest. am 26. 5. 1931 in Wien. Arnim studierte zuerst Rechtswissenschaften, wandte sich 1878 der klassischen Philologie zu, promovierte mit der Arbeit De prologorum Euripideorum arte et interpretatione (1882) und habilitierte sich 1888 in Halle. 1892 wurde er zum außerordentlichen Professor in Rostock und im folgenden Jahr ebendort zum ordentlichen Professor ernannt. 1900 wurde er als Nachfolger von Theodor Gomperz auf den Lehrstuhl für griechische Philologie der Universität Wien berufen. 1914 ging er an die Universität Frankfurt am Main, kehrte jedoch 1921 nach Wien zurück.
Arnim veröffentlichte, neben Arbeiten zur hellenistischen Philosophie und Bildungsgeschichte. Er verglich die Dialoge Platons untereinander, um Einblick in den literarischen und philosophischen Werdegang Platons zu gewinnen, und bewies, dass der Dialog "Phaidros" aus Platons späterer Schaffensphase stammte. Über Aristoteles publizierte Arnim vor allem in den 1920er Jahren. Weiters veröffentlichte er Die europäische Philosophie des Altertums (1909-1923), übersetzte Tragödien des Euripides und gab eine dreibändige Ausgabe stoischer Fragmente unter dem Titel Stoicorum veterum fragmenta (1903-1905) heraus.