Ferdinand Andri, Graphiker, Maler und Holzschnitzer, geb. am 1. 3. 1871 in Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich), gest. am 19. 5. 1956 in Wien. Andri absolvierte eine Lehre zum Holzschnitzer in Ottensheim bei Linz (Oberösterreich), besuchte von 1886 bis 1888 die Staatsgewerbeschule in Innsbruck und studierte anschließend bis 1893 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach seinem Dienst als Einjährig-Freiwilliger in der k. u. k. Armee begann Andri an Ausstellungen teilzunehmen und arbeitete am Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Panorama im Wiener Prater mit. 1899 wurde er Mitglied der Wiener "Secession", der er im Jahr 1905 als Präsident vorstand. 1904 stattete er den österreichischen Pavillon auf der Weltausstellung in St. Louis aus. Zwischen 1907 und 1914 hielt er sich vor allem in Südtirol auf und diente als Offizier und Kriegsmaler im Ersten Weltkrieg. Ab 1920 unterrichtete er als Professor an der Akademie der bildenden Künste, stand zunächst einer allgemeinen Malschule und ab 1929/1930 einer Meisterschule für Malerei vor. 1938 ging er in Ruhestand, leitete aber weiterhin als Honorarprofessor die Meisterschule für Freskomalerei an der Akademie.
Zu seinen Werken zählen Ölbilder, u. a. Begegnung im Voralpenland (1902), Bauernmädchen aus Klausen (1911), Ortlergruppe (1917/1918) und Die Winzerin (1920), graphische Arbeiten, Lithographien sowie Plastiken und kunstgewerbliche Arbeiten. Seit 1936 war Andri Mitglied des Wiener Künstlerhauses und wurde 1941 zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste ernannt.