Eduard Andorfer, Historiker, geb. am 12. 8. 1899 in Graz, gest. am 22. 2. 1973 ebenda. Andorfer legte 1917 am Grazer Realgymnasium die Matura ab, wurde zum Kriegsdienst einberufen und diente an den Fronten in Galizien, Italien und Nordfrankreich. Er studierte zunächst vier Jahre an der Technischen Hochschule Graz und wandte sich dann dem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie zu. 1924 promovierte er mit der Arbeit Veit Königer, ein Bildhauer des 18. Jahrhunderts, war bis 1927 Bibliothekar am Kunsthistorischen Institut der Universität Graz und 1928/1929 als Landeskonservator für Kärnten im Wiener Bundesdenkmalamt tätig. Von 1929 bis 1936 arbeitete er im Landesdenkmalamt für die Steiermark, studierte daneben Rechtswissenschaften und promovierte 1935. Seine Assistententätigkeit am Kunsthistorischen Institut wurde durch seinen Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Von 1945 bis 1964 leitete Andorfer das Grazer Stadtmuseum und fungierte ab 1952 auch als Abteilungsleiter des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum.
Andorfer befasste sich insbesondere mit der Grazer Stadtgeschichte, der Kunstgeschichte unter geistesgeschichtlichen Aspekten und kuratierte Ausstellungen über Alexander Girardi (1950), Hugo Wolf (1954), Österreichisches Theater in Vergangenheit und Gegenwart (1955) sowie das Grazer Biedermeier und Nachbiedermeier (1958).