Gustinus Ambrosi, Bildhauer und Schriftsteller, geb. am 24. 2. 1893 in Eisenstadt (Burgenland), gest. am 2. 7. 1975 in Wien. Ambrosi galt als musikalisches Wunderkind. Durch einen Unfall im Alter von sieben Jahren taubstumm geworden, blieb ihm eine musikalische Ausbildung jedoch versagt. Von 1901 bis 1906 besuchte er die Prager Taubstummenanstalt, absolvierte dort einen Modellier- und Holzschnittkurs und absolvierte bis 1908 eine Lehre bei dem Dekorationsbildhauer Jakob Kozourek. Von 1908 bis 1911 setzte er seine Lehre in Graz fort, lernte an der Staatsgewerbeschule bei Georg Winkler, studierte dann an der Akademie der bildenden Künste in Wien und nahm Privatunterricht in Architektur bei Julius Tandler. 1912 erfolgte seine erste erfolgreiche Ausstellung in Graz, 1913 erhielt er das Staatsatelier im Wiener Prater, und in den 1950er Jahren wurde für ihn ein eigenes Atelier im Augarten gebaut.
Von seinen 2.500 plastischen Werken, die sich an Rodin und Michelangelo orientieren, seien u.a. die Porträtbüsten von Friedrich Nietzsche (1910) und Stefan Zweig (1913) sowie seine Monumentalplastiken erwähnt.
Ambrosi verfasste zudem die Sonettzyklen Sonette an Gott (1923), Die Sonette am Grabe einer Liebe (1926), Einer Toten (1937) und Das Buch der Einschau (1960). Er erhielt den Österreichischen Staatspreis für Plastik (1912) und den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (1949).