Wilhelm Altmann, Musikhistoriker und Bibliothekar, geb. am 4. 4. 1862 in Adelnau (Posen), gest. am 25. 3. 1951 in Hildesheim (Niedersachsen). Altmann studierte klassische Philologie, Geschichte und Staatswissenschaften an den Universitäten Marburg und Berlin, promovierte 1885 mit der Dissertation Die Wahl Albrechts II. zum römischen Könige und arbeitete als Assistent von Leopold von Ranke. Ab 1886 war er Volontär an der Universitätsbibliothek in Breslau und ging 1889 an die Universitätsbibliothek Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), wo er sich im 1893 für historische Hilfswissenschaften habilitierte. 1890 gründete einen Orchester-Verein, den er ab 1895 dirigierte. 1900 wurde Altmann an die Königliche Bibliothek Berlin berufen, wurde 1905 zum Professor ernannt und richtete die Deutsche Musiksammlung ein, die er ab 1906 leitete. Von 1915 bis 1927 leitete er die Musikabteilung und ging anschließend in Ruhestand. Altmann, der auch als Musikkritiker tätig war, veröffentlichte u. a. Chronik des Berliner Philharmonischen Orchesters (1902), Kammermusik-Literatur (1910), Orchester-Literatur-Katalog (1919) und Handbuch für Streichquartettspieler (1928–1931). Er gab Schriften und Briefe von Johannes Brahms, Richard Wagner und Otto Nicolai sowie eine Neuausgabe des "Kurzgefaßten Tonkünstler-Lexikons" (1926) heraus. Altmann wurde mit der Otto Nicolai-Medaille der Wiener Philharmoniker ausgezeichnet.