Emma Adler, Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin, geb. am 20. 5. 1859 in Debreczin (Ungarn), gest. am 25. 2. 1935 in Zürich. Adler wurde schon früh durch ihre Brüder Heinrich und Adolf Braun, der eine Begründer der "Neuen Zeit", der andere Redakteur des Berliner "Vorwärts" sowie der Wiener "Arbeiter-Zeitung", mit sozialistischem Gedankengut vertraut gemacht. Sie erhielt eine mehrsprachige Ausbildung und arbeitete als Übersetzerin und Fremdsprachenkorrespondentin. 1878 heiratete sie den Arzt Victor Adler, der 1888/1889 die Sozialdemokratische Partei Österreichs begründete, in der sie sich engagierte. Sie arbeitete für die "Gleichheit" und später für die "Arbeiter-Zeitung", übersetzte das Drama Gnadenbrot von Ivan Turgenev aus dem Russischen, gab Sprachunterricht im Arbeiterbildungsverein und übersiedelte 1925, nachdem Victor Adler 1918 gestorben war, zu ihrem Sohn Friedrich nach Zürich. Dort schrieb Adler eine Biographie über ihren Ehemann, die nicht wie geplant zu dessen 15. Todestag 1933, sondern erst 1968 erschien.
Sie veröffentlichte u.a. Feierabend. Ein Buch für die Jugend (1902) sowie Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789-1795 (1906).