Kosmas Ziegler, Kulturjournalist, Literaturvermittler und Übersetzer, geb. am 12. 12. 1901 in Zell bei Kufstein (Tirol), gest. am 7. 1. 1980 in Innsbruck. Ziegler studierte Philosophie, neuere Sprachen sowie Literatur- und Kunstgeschichte in München. Er war vorübergehend Novize in einem Dominikanerorden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er von 1950 bis 1956 auf Schloß Rubein in Meran, die Freundschaft mit dem Grafen Du Parc machte dies möglich. In dieser Zeit arbeitete er als Kulturjournalist, u. a. für die "Alpenpost", den "Standpunkt" und für den Rundfunksender RAI in Bozen. Er verfaßte zahlreiche Beiträge zum Kultur- und Kunstgeschehen in Südtirol, z. B. für die "Dolomiten", "Tiroler Tageszeitung" und den "Schlern".
1951 lernte er Fritz von Herzmanovsky-Orlando kennen, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband und dessen Nachlaßverwalter er 1962 wurde. Seit 1956 lebte er mit seiner Frau in Obermais, 1977 übersiedelten sie nach Innsbruck, wo seine vorrangige Tätigkeit der Betreuung des graphischen und literarischen Nachlasses von Herzmanovsky-Orlando galt.
Als Kenner italienischer und französischer Literatur hat Kosmas Ziegler Werke der Weltliteratur ins Deutsche übersetzt, darunter Giovanni Papinis Weltgericht und Giovanni Battista Pighis sowie italienische Lyriker des 20. Jahrhunderts und die Gedichte des vietnamesischen Autors Vu Hoang Chuong. 1970 war er Preisträger der Nürnberger Joseph-E.-Drexel-Stiftung für Übersetzungen. 1975 wurde ihm der Berufstitel Professor zuerkannt. Kosmas Ziegler war einer der Vermittler von italienischer Literatur und Kunst in Südtirol der 1950er und 1960er Jahre. Diesem Anliegen war u. a. seine Mitarbeit bei den "Italienischen Heften" gewidmet. Als Kulturberichterstatter und Beobachter der Nord- und Südtiroler Kulturszene, vor allem auch der Meraner Urania, engagierte er sich z. B. für das Bibliothekswesen in Südtirol. In seiner eigenen literarischen Tätigkeit und Literaturauffassung war Ziegler einem klassisch-humanistischen Weltbild verpflichtet.