Edmund Wolf (Pseudonym: Martin Wieland), Filmemacher und Schriftsteller, geb. am 23. 4. 1910 in Rzeszow (Polen), gest. am 16. 10. 1997 in London. Wolf studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, promovierte und besuchte gleichzeitig die Gründungsklasse des Max Reinhardt-Seminars. Ab 1935 arbeitete Wolf als Dramaturg am Wiener Volkstheater und begann Gesellschaftsstücke und Komödien zu schreiben, die mit großem Erfolg aufgeführt wurden. 1937 ging er nach England, war für das Filmstudio 20th Century Fox tätig und kam nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in verschiedene Internierungslager nach Kanada. Durch Intervention des P.E.N.-Club wurde Wolf entlassen, kehrte nach England zurück und fand eine Anstellung bei der British Broadcasting Corporation (BBC), deren German Service er zwanzig Jahre lang leitete. Zwischen 1950 bis 1965 war er zudem Korrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit". In der Folge arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk, für den er zahlreiche hochwertige Dokumentationen und Fernsehspiele realisierte. Für das Dokumentarspiel LH 615 - Operation München (1975) erhielt er den "Goldenen Bambi" und sein von Michael Kehlmann verfilmtes Fernsehspiel Geheime Reichssache (1988) wurde mit dem Fernsehpreis der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft ausgezeichnet.
Zu Wolfs Werken zählen u. a. die Theaterstücke Kleines Leben, große Liebe (1934), Schutzengel (1938), A Case of Youth (1940), Zwei zu dritt (1950) und Das Blaue vom Himmel (1955). Sein Stück Not for Children wurde 1942 unter dem Titel The Mad Martindals von Alfred L. Werker verfilmt.