Anton Wildgans, Schriftsteller und Jurist, geb. am 17. 4. 1881 in Wien, gest. am 3. 5. 1932 in Mödling (Niederösterreich). Wildgans studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, promovierte 1908 und praktizierte bis 1912 beim Wiener Oberlandesgericht. Anschließend lebte er als freier Schriftsteller, arbeitete an der satirischen Zeitschrift "Muskete" mit und unternahm gemeinsam mit Arthur Trebitsch eine Seereise nach Australien. Zunächst war Wildgans mit an Rilke und Hofmannsthal geschulter Lyrik, z. B. Herbstfrühling (1909), erfolgreich und wandte sich seit 1915 überwiegend der Dramatik zu. Seine frühen naturalistischen Stücke wurden von expressionistischen abgelöst. 1921 bis 1923 sowie 1930 bis 1931 war er Direktor des Wiener Burgtheaters.
Zu seinen Werken zählen u. a. die Theaterstücke Armut (1914), Liebe (1916), Dies Irae (1918), sowie Die Österreichischen Gedichte (1914/1915), das Hexameterepos Kirbisch oder der Gendarm, die Schande und das Glück (1927) und die Autobiographie Musik der Kindheit (1929). Seit 1962 wird der von der Industriellenvereinigung gestiftete Anton-Wildgans-Preis jährlich vergeben.