Egon Wellesz, Musikforscher und Komponist, geb. am 21. 10. 1885 in Wien, gest. am 9. 11. 1974 in Oxford (England). Wellesz studierte Musikwissenschaften bei Guido Adler an der Universität Wien sowie Musiktheorie bei Arnold Schönberg an der Wiener Musikakademie. 1908 promovierte er mit der Dissertation Giuseppe Bonno, sein Leben und seine dramatischen Werke und habilitierte sich 1913 an der Universität Wien mit der Arbeit Cavalli und der Stil der venetianischen Oper von 1640-1660. Er unterrichtete als Dozent am musikwissenschaftlichen Institut und wurde 1929 zum außerordentlichen Professor ernannt. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte er nach England. 1939 wurde er Mitglied des Lincoln College Department sowie des Music Department der Universität Oxford Wellesz, wo er von 1945 bis 1956 Lehrveranstaltungen über byzantinische Musik hielt.
Wellesz gab "Ancient and Oriental Music" und "The Age of Enlightment" 1745-1790 heraus und veröffentlichte u. a. Arnold Schönberg (1921), Die neue Instrumentation (1928-1929), A History of Byzantine Music and Hymnography (1949) und Die byzantinische Musik (1959). Er komponierte neun Symphonien, Chor- und Kammermusik, Messen sowie die Opern Alkestis (1924) und Die Bacchantinnen (1930). Er wurde mit dem Preis der Stadt Wien für Musik (1953) und dem Großen Österreichischen Staatspreis für Verdienste um die Republik ausgezeichnet.