Erika Weinzierl, Historikerin, geb. am 6. 6. 1925 in Wien. Weinzierl absolvierte ein Humanistisches Gymnasium im 6. Wiener Gemeindebezirk, studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte 1948 mit der Dissertation Die Geschichte des Benediktinerklosters Millstatt in Kärnten. Anschließend arbeitete sie als Archivarin am Haus-, Hof- und Staatsarchiv, habilitierte sich 1961 für österreichische Geschichte und Kirchengeschichte der Neuzeit mit der Arbeit Die österreichischen Konkordate von 1855 bis 1933 und wurde 1964 an das Institut für kirchliche Zeitgeschichte am Internationalen Forschungszentrum Salzburg berufen, als dessen Vorstand sie bis 1992 fungierte. 1967 erfolgte ihre Ernennung zur außerordentlichen und 1969 zur ordentlichen Professorin für österreichische Geschichte an der Universität Salzburg. Ab 1977 leitete sie das Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte der Gesellschaftswissenschaften und unterrichtete ab 1979 am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien.
Sie veröffentlichte u. a. Österreichische und europäische Geschichte in Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1957), Österreich, Zeitgeschichte in Bildern 1918–1968 (1968), Zu wenig Gerechte. Österreicher und Judenverfolgung 1938–1945 (1969), Ecclesia semper reformanda. Beiträge zur österreichischen Kirchengeschichte im 19. u. 20. Jahrhundert (1985) und Vertreibung und Neubeginn. Israelische Bürger österreichischer Herkunft (1992). Weinzierl wurde mit dem Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1994), Wilhelm-Hartel-Preis (1998), Preis der Stadt Wien für Volksbildung (2000) und dem Ehrenring der Stadt Wien (2002) ausgezeichnet.