Anna Wambrechtsamer, Schriftstellerin und Postbeamtin, geb. am 4. 7. 1897 in Montpreis (Slowenien), gest. am 4. 8. 1933 in Graz. Wambrechtsamer absolvierte von 1903 bis 1908 die Volksschule in ihrem Heimatort. Sie wurde durch ihre Lehrerin gefördert und mit der Weltliteratur vertraut gemacht. Ab 1908 besuchte sie die Bürgerschule in Cilli. Die Familie übersiedelte 1909 nach Brunndorf bei Marburg, wo sie zwischen 1909 und 1911 die Bürgerschule und daran anschließend die zwei Jahrgänge der Lehrerinnenbildungsanstalt absolvierte. 1913 musste sie wegen einer schweren Erkrankung die Schule verlassen und trat 1915 eine Stelle beim Postamt in Montpreis an. Ihre ersten literarischen Versuche erschienen ab Dezember 1915 in der "Deutschen Wacht", der späteren "Cillier Zeitung", wo sie Förderung durch den Redakteur Franz Schauer erfuhr. Auch die "Deutsche Zeitung" veröffentlichte zwischen 1915 und 1928 gelegentlich ihre Gedichte, 1917 ihre erste Prosaerzählung sowie später ihre historischen Arbeiten. Sie publizierte in der "Grazer Tagespost" und im "Heimgarten". Ab 1919 arbeitete sie als Postbedienstete in St. Lambrecht in der Obersteiermark. Später übernahm sie als provisorische Leiterin das Postamt in Frauenthal, wurde 1921 an das Postamt in Liebenau versetzt und heiratete 1922 einen höheren Postbeamten, von dem sie sich jedoch 1924 wieder scheiden ließ. Schließlich trat sie aus dem Postdienst aus, um sich ihrer schriftstellerischen Arbeit widmen zu können.
Sie veröffentlichte den Roman Heut Grafen von Cilly und nimmermehr (1933). Postum erschien beim Leykam-Verlag in Graz Das Glücksspiel des Grafen Tattenbach (1935), eine Sammlung von drei historischen Erzählungen. Wambrechtsamer schrieb Sagen und Erzählungen sowie das unveröffentlichte Trauerspiel Za staro pravdo in slowenischer Sprache. Wambrechtsamer war Mitglied des Grazer "Jahnbunds".