Bruno Walter (eigentlich: B. W. Schlesinger), Dirigent, geb. am 15. 9. 1876 in Berlin, gest. am 17. 2. 1961 in Beverly Hills (Kalifornien, USA). Walter studierte Klavier am Sternschen Konservatorium in Berlin und beschloss 1889 Dirigent zu werden. Sein Debüt gab er 1893 als Korrepetitor an der Oper in Köln und wurde von Gustav Mahler an die Wiener Hofoper (heute: Staatsoper) engagiert, wo er u. a. die Uraufführung von Mahlers 9. Symphonie (1911) dirigierte. Von 1913 bis 1922 war er Direktor der Münchner Oper, von 1919 bis 1933 Dirigent bei den Berliner Philharmonikern und fungierte zwischen 1925 und 1929 als Generalmusikdirektor der Städtischen Oper Berlin. Seit 1925 gestaltete er auch die Salzburger Festspiele mit. Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 musste er Deutschland verlassen, war an der Wiener Staatsoper tätig, die er ab 1936 als musikalischer Direktor betreute, und emigrierte nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 über Frankreich in die USA. Dort leitete er ab 1940 das "NBC Symphony Orchestra" und war als Dirigent an der Metropolitan Opera tätig. Zwischen 1947 und 1949 leitete er die New Yorker Philharmoniker. Nach 1945 kam er mehrmals nach Österreich zurück, u. a. wirkte er bei den Salzburger Festspielen als Gastdirigent mit.
Zu seinen Kompositionen zählen Symphonien, Kammermusik und Lieder. Walter, der in seinem Wirken eng mit Gustav Mahler verbunden war, veröffentlichte eine Biographie über Gustav Mahler (1936) sowie die Autobiographie Thema und Variation (1947).