Foto von Ferdinand Georg Waldmüller

Ferdinand Georg Waldmüller, Maler, geb. am 15. 1. 1793 in Wien, gest. am 23. 8. 1865 in Hinterbrühl (Niederösterreich). Waldmüller studierte bei Hubert Maurer und Johann Baptist Lampi an der Akademie der bildenden Künste. In der Folge war er als Miniaturmaler tätig, unterrichtete von 1811 bis 1814 als Zeichenlehrer im Haus des Grafen Gyulay in Agram und arbeitete als Kulissenmaler in Brünn und Prag. Waldmüller kehrte 1817 nach Wien zurück, da seine Gattin, die Sängerin Katharina Weidner (1794-1850), am Kärtnertortheater engagiert wurde und nahm Unterricht bei Johann Nepomuk Schödlberger in Landschaftsmalerei sowie bei Joseph Lange in Ölmalerei. Ab 1819 übertrug er das "Naturstudium" von der Landschaftsmalerei auf die Porträtmalerei war als Porträtmaler erfolgreich und erhielt 1827 den Auftrag Kaiser Franz I. zu porträtieren. 1829 wurde er durch die Protegierung Klemens Wenzel Lothar von Metternich zum Kustos an der Gemäldegalerie der Akademie und zum Professor ernannt. 1830 unternahm er seine erste Reise nach Paris und stellte 1856 seine Werke im Buckingham Palace in London aus. Die Publikation der Streitschriften Das Bedürfnis eines zweckmäßigen Unterrichts in der Malerei und der plastischen Kunst (1846) und Andeutungen zur Hebung der vaterländischen Kunst (1857) führte zum Konflikt mit der Akademie und zu Waldmüllers frühzeitiger Pensionierung. 1863 erhielt Waldmüller den österreichischen Franz-Joseph-Orden und wurde durch eine Audienz beim Kaiser vollständig rehabilitiert. Er nahm u. a. an der Pariser Weltausstellung (1855), der historischen Kunstausstellung in Köln (1861) sowie der internationalen Kunstausstellung in London (1862) teil.
Zu Waldmüllers Werken zählen u. a. Selbstporträt in jungen Jahren (1828), Wolfgangsee (1835), Nach der Schule (1841), ein Porträt von Franz Grillparzer (1844), Rückkehr von der Kirchweihe (1859/1860), Abschied der Braut von ihren Gespielen (1860), Der bettelnde Knabe vom Magdalenengrund in Wien (1863), Heimkehrende Mutter mit ihren Kindern (1863) und Vorfrühling im Wiener Wald (1864).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2010)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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