Julius Wagner-Jauregg, Psychiater, geb. am 7. 3. 1857 in Wels (Oberösterreich), gest. am 27. 9. 1940 in Wien. Wagner-Jauregg war bereits während seines Studiums der Medizin an der Universität Wien als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie tätig, wo er nach seiner Promotion ab 1881 als Assistent unter Samuel Stricker arbeitete. 1885 habilitierte er sich für Nervenkrankheiten und Psychiatrie an der Universität Wien. 1883 wurde er Assistent an der Psychiatrischen Klinik von Leidesdorf und 1889 zum Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Graz berufen. 1893 erfolgte seine Berufung als außerordentlicher Professor auf den Lehrstuhl der I. Psychiatrischen Universitätsklinik in Wien, gleichzeitig fungierte er als Direktor der Niederösterreichischen Landesheil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke in Wien. 1903 wechselte er an die Psychiatrische Klinik der Wiener Universität im Allgemeinen Krankenhaus und 1911 wieder an die Niederösterreichische Landesheil- und Pflegeanstalt. Während des Ersten Weltkriegs war Wagner-Jauregg für die Behandlung von Kriegsneurosen zuständig. 1927 erhielt er für seine Behandlung der Syphilis und die Entdeckung der therapeutischen Bedeutung der Malariaimpfung den Nobelpreis.
Er veröffentlichte u. a. Einwirkung fieberhafter Erkrankungen auf Psychosen (1887), Zur Reform des Irrenwesens (1901), Myxödem und Kretinismus (1912), Über die Einwirkung der Malaria auf die progressive Paralyse (1918) und Fieber und Infektionstherapie (1936). Postum wurden 1950 seine Lebenserinnerungen herausgegeben. Wagner-Jauregg war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien.