Hilde Wagener, Schauspielerin, geb. am 26. 9. 1904 in Hannover, gest. am 26. 12. 1992 in Baden (Niederösterreich). Wagener übersiedelte im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Berlin, wo sie eine Privatschule und die Theaterschule von Anna Uhlig besuchte. Sie war zunächst Statistin am Berliner Staatstheater und erhielt ihr erstes Engagement am Deutschen Theater Hannover. Unter Victor Barnowski spielte sie am Lessing-Theater in Berlin, wurde in der Rolle der "Hedwig" in Ibsens Die Wildente zu einem Gastspiel nach Wien eingeladen und 1924 an das Wiener Burgtheater engagiert. 1928 heiratete sie den Burgtheaterschauspieler Otto Tressler und wurde 1933 zur Kammerschauspielerin ernannt. 1938 erhielt sie Berufsverbot, arbeitete während des Zweiten Weltkriegs von 1942 bis 1945 als Krankenschwester und gründete 1949 die Stiftung "Künstler helfen Künstler", der sie auch als Präsidentin vorstand.
Zu ihrem Repertoire zählten nahezu alle Rollen des klassischen und modernen Theaters, u. a. spielte sie "Thekla" in Wallensteins Tod, "Eliza" in George Bernard Shaws Pygmalion, die Titelrolle in Ibsens Nora und "Mutter Wolffen" in Gerhard Hauptmanns Der Biberpelz. Wagener wirkte in den Filmen Brennendes Geheimnis (1933), Die ganz großen Torheiten (1935) und Mädchenjahre einer Königin (1955) mit. Sie wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1955), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1964) und der Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (1970) ausgezeichnet.