Foto von Karl von Vogelsang

Karl von Vogelsang, Sozialpolitiker und Publizist, geb. am 3. 9. 1818 in Liegnitz (Schlesien), gest. am 8. 11. 1890 in Wien. Vogelsang studierte Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Bonn, Rostock und Berlin und arbeitete im preußischen Staatsdienst. Nach der Revolution von 1848 quittierte er seinen Dienst, widmete sich der Bewirtschaftung seines Gutes Alt-Guthendorf bei Marlow (Mecklenburg-Vorpommern) sowie historischen und theologischen Studien. 1850 konvertierte er zum Katholizismus und ging nach Köln, wo er die Politische Woche mit herausgab und 1864 nach Wien. Dort arbeitete er als Publizist, u. a. seit 1875 als Redakteur der katholisch-konservativen Zeitung "Vaterland" und gründete 1874 die "Monatsschrift für christliche Sozialreform". Vogelsang, der in seinen Schriften einen ständischen Staatsaufbau und christlichen Sozialismus forderte, war der geistige Begründer der christlich-sozialen Bewegung. Zu seinen Werken zählen Grundbelastung und Entlastung (1879), Die Notwendigkeit einer neuen Grundentlastung (1880), Die Bauernbewegung in den österreichischen Alpenländern (1881), Zins und Wucher (1884), Gesammelte Aufsätze über sozialpolitische und verwandte Themata (1886) und Die materielle Lage des Arbeiterstandes in Österreich (1884).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2010)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Bestandsrecherche Karl von Vogelsang in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"