Fritz von Unruh, Schriftsteller, geb. am 10. 5. 1885 in Koblenz (Rheinland-Pfalz), gest. am 28. 11. 1970 in Diez bei Limburg (Rheinland-Pfalz). Von 1894 bis 1905 absolvierte Unruh die Kadettenanstalt in Plön (Schleswig-Holstein). Er veröffentlichte bereits im Alter von fünfzehn Jahren Erzählungen und Gedichte im Plöner "Wochenblatt" und wurde Leutnant im Garde-Grenadier-Regiment Kaiser Franz in Berlin. 1911 trat er aus der Armee aus, diente jedoch als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg und wurde nach der Schlacht von Verdun zum engagierten Pazifisten. Wegen seiner Erzählung Opfergang (1916) kam er vor ein Kriegsgericht. Seit 1932 lebte er in Italien. 1939 wurde er in Frankreich interniert und emigrierte über Spanien in die USA, wo er als Maler und Schriftsteller lebte. Unruh kehrte 1948 nach Deutschland zurück, lebte aber weiterhin in den USA.
Zu seinen Werken zählen u. a. die Dramen Offiziere (1911), Louis Ferdinand, Prinz von Preußen (1913), Ein Geschlecht (1918), Bonaparte (1927), Duell an der Havel (1953) und 17. Juni (1954) sowie die Romane Der Heilige (1952), Fürchtet nichts (1953) und Sohn des Generals (1957). Unruh wurde u. a. mit dem Kleistpreis (1915), dem Schillerpreis (1927) und dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1955) ausgezeichnet.