Franz von Unger, Botaniker, geb. am 30. 11. 1800 in Gut Amtshof bei Leutschach (Steiermark), gest. am 13. 2. 1870 in Graz. Unger studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Graz, wechselte dann zur Medizin und promovierte 1827. Er war als praktischer Arzt in Stockeraus tätig und übersiedelte 1830 nach Kitzbühel, wo er eine Stelle als Landesgerichtsarzt erhielt. Daneben befasste er sich mit botanischen Forschungen. Ab 1835 unterrichtete er Botanik und Zoologie am Joanneum in Graz, wurde 1849 zum Professor der Pflanzenpyhsiologie und -paläontologie an die Universität Wien berufen und unternahm zahlreiche Studienreisen, z. B. nach Skandinavien, Griechenland, Kleinasien, Ägypten und Zypern. Unger gilt als Mitbegründer der österreichischen Pflanzenpaläobotanik und befasste sich auch mit der Pflanzenanatomie sowie pflanzlichem Protoplasma. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Über den Einfluß des Bodens auf die Verteilung der Gewächse (1836), Über Kristallbildungen in den Pflanzenzellen (1840), Grundzüge der Anatomie und Physiologie der Pflanzen (1846), Versuch einer Geschichte der Pflanzenwelt (1852), Anatomie und Physiologie der Pflanzen (1855), Sylloge plantarum fossilium (1860) und Geologie der europäischen Waldbäume (1870). Unger war wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien (1847).