Erich Tschermak-Seysenegg, Genetiker und Botaniker, geb. am 15. 11. 1871 in Wien, gest. am 11. 10. 1962 ebenda. Tschermak-Seysenegg besuchte das Stiftsgymnasium Kremsmünster und studierte an der Hochschule für Bodenkultur in Wien und hörte naturwissenschaftliche Vorlesungen an der Universität Wien. Er setzte sein Studium in Halle fort, promovierte 1894 und habilitierte sich 1900 mit Über künstliche Kreuzung bei Pisum sativum. Ab 1909 war Tschermak Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien, wo er den Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung gründete. Er errichtete in Groß-Enzersdorf (Niederösterreich) eine Pflanzenzuchtstation. Tschermak entdeckte die Vererbungsregeln Gregor Mendels wieder und setzte diese zur Pflanzenzüchtung ein.
Er veröffentlichte u. a. Über künstliche Kreuzung (1900), Die Theorie der Kryptomerie und des Kryptohybridismus (1903) und Samenbildung ohne Befruchtung (1949). Tschermak-Seysenegg war u. a. Mitglied der landwirtschaftlichen Akademie (1912) und der Akademie der Wissenschaften in Wien (1930). Er erhielt vielfache Ehrendoktorwürden sowie den Ehrenring der Stadt Wien (1951).