Rudolf Tlascal, Komponist, Beamter, Verleger, geb. am 3. 9. 1896 in Wien, gest. am 5. 12. 1965 ebenda. Seinen ursprünglichen Namen "Tlaskal" ließ er Anfang 1919 behördlich auf "Tlascal" ändern. Er war unter anderem Schüler von Franz Schmidt (1874-1939), Richard Robert (1861-1924) und Camillo Horn (1860-1941) und führte ab ca. 1926 die Berufsbezeichnung Komponist. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde er neben Otto Beran zu einem der beiden geschäftsführenden Direktoren der Staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten, Musikverleger (AKM) und später dann der Wiener Einhebungsstelle der Staatlich genehmigten Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte (STAGMA) bestellt. 1941 trat er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei. Er komponierte unter anderem drei Opern, Orchesterwerke und Lieder. Sein bekanntestes Werk ist die Chinesische Oper Sang-Po (1922). Die Uraufführung fand 1925 in Barcelona statt, die erste österreichische Aufführung erfolgte im selben Jahr im Wiener Konzerthaus. Sang-Po wurde auch als erste Oper 1925 im Österreichischen Rundfunk übertragen.

Text: Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek (November 2023)     Text drucken

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