Meinrad Tiefenthaler, Historiker und Archivar, geb. 1902 gest. am 21. 8. 1986 in Gurtis (Vorarlberg). Tiefenthaler, aus einer Handwerkerfamilie stammend, studierte Geschichte, Germanistik und Volkskunde an der Universität Innsbruck und war einige Zeit als Universitätsassistent tätig. Als Volontär im Landesregierungsarchiv Innsbruck erwarb er erste archivarische Erfahrung und begann 1928 seine Laufbahn im Vorarlberger Landesarchiv, dem er von 1939 bis 1963 - unterbrochen von seinem Kriegsdienst 1943 bis 1945 - als Direktor vorstand. Zwischen 1946 und 1953 war er zusätzlich mit der Leitung des Vorarlberger Landesmuseums betraut. Als Archivar machte er sich nicht nur um die Erschließung zahlreicher wichtiger Quellen und die Rettung der Archive und Bibliotheken von aufgehobenen Klöstern verdient, sondern kümmerte sich auch um die Modernisierung des Landesarchivs.
Er verfasste insgesamt 69 Abhandlungen über vielfältige historische Thematiken, war Redakteur verschiedener Zeitschriften, u. a. der "Alemannia" sowie der "Heimatkundlichen Mitteilungen", deren erstes Nachkriegsheft er 1949 herausbrachte. 1946 gründete er die Zeitschrift "Montfort", die "Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs", die er auch redigierte. Tiefenthaler arbeitete auch in zahlreichen landeskundlichen Vereinen mit, z. B. dem "Bodenseegeschichtsverein", als dessen Präsident er von 1955 bis 1959 fungierte.