Jenő Takács, Pianist, Komponist, Pädagoge und Musikethnologe, geb. am 25. 9. 1902 in Cinfalva (Siegendorf/Burgenland), gest. am 14. 11. 2005 in Eisenstadt. Er studierte von 1921 bis 1926 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Joseph Marx Komposition und bei Paul Weingarten Klavier. Dann an der Universität Wien Kontrapunkt bei Hans Gál und Musikwissenschaft bei Guido Adler. Nach seinem Studium machte er Bekanntschaft mit Béla Bartók, mit dem er das Interesse an Volksmusik teilte. Ab 1927 lehrte er zehn Jahre lang am Konservatorium in Kairo, wo er - mit kurzer Unterbrechung von 2 Jahren, die er als Professor an der Universität Manila/Philippinen verbrachte – ägyptische Volksmusik erforschte und sammelte. Dort nahm er 1932 gemeinsam mit Bartók, Hindemith, Wellesz und dem Musikwissenschaftler von Hornbostel am Kongress zur Arabischen Musik teil. Zwischen 1942 und 1948 war er Leiter des Konservatoriums in Pécs (Ungarn) bis er 1949 in die Steiermark emigrierte. Zwischen 1952 und 1970 hatte Takács eine Professur für Klavier am College Conservatory der University of Cincinnati/Ohio, wo er auch Komposition unterrichtete. Nach einer Reihe von Ehrungen (z. B. Österreichischer Staatspreis für Musik, 1963) kehrte er als Ehrenbürger in seine Geburtsstadt zurück. In seinen Werken sind sowohl Lokalkolorit, klassischer Tonfall als auch Virtuosität zu finden.

Text: Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek (August 2014)     Text drucken

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