Moritz von Schwind, Maler, Zeichner und Graphiker, geb. am 21. 1. 1804 in Wien, gest. am 8. 2. 1871 in München. [...] Schwind studierte nach Besuch des Schottengymnasiums (1816–1818) ab 1818 Philosophie an der Universität Wien und wechselte 1821 an die Wiener Akademie der bildenden Künste. Geprägt v. a. durch Leopold Kupelwieser und Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld brach er 1825 das Studium ab und bildete sich, u. a. durch die Beschäftigung mit alter Graphik und Malerei, autodidaktisch fort. [...] Seit 1821 als Buchillustrator für Wiener Verlage tätig, versuchte sich Schwind von 1824 an auch in der Ölmalerei. Von 1828 bis 1830 rundete Schwind sein Malereistudium an der Münchner Akademie der bildenden Künste v. a. bei Julius Schnorr von Carolsfeld und Eugen Neureuther ab. [...] Anschließend durch Kronprinz Max zu Freskenentwürfen für Schloß Hohenschwangau aufgefordert, begann er diese im Winter 1834/1835 in Wien und führte sie während der anschließenden Italienreise – u. a. nach Venedig, Florenz, Rom, Pompeji und Herkulaneum – weiter. 1837 wurde Schwind von Wilhelm E. Crusius beauftragt, den Gartensaal seines Gutes in Rüdigsdorf (Sachsen) auszuschmücken (Freskenfolge Amor und Psyche). Das Werk wurde von seinem Schüler Karl Moosdorf vollendet, weil Großherzog Leopold von Baden Schwind 1838 damit betraute, das Treppenhaus des neuen Akademiegebäudes (Kunsthalle) auszumalen, woran er bis 1843 arbeitete. [...] 1841 war Schwind nach Karlsruhe umgezogen [...]. 1846 übersiedelte Schwind nach Frankfurt am Main. Inzwischen war mit Ritter Kurts Brautfahrt sein erstes großes Tafelbild entstanden. Ausbleibende große Freskoaufträge ließen auch die Frankfurter Jahre mit Enttäuschung enden und konzentrierten Schwind auf große Leinwandgemälde wie den Sängerkrieg auf der Wartburg. 1846 berief ihn König Ludwig I. als Professor für Historienmalerei an die Münchner Akademie der bildenden Künste. [...] 1856 verlieh ihm der bayrische König in dessen Auftrag er 1856 nach Paris und 1857 nach England reiste, den Adelsbrief. Inzwischen international bekannt, wurde Schwind 1858 mit Glasfensterentwürfen für die Kathedrale von Glasgow beauftragt, die er bis 1864 ausführte. [...] 1862 lehnte er die Berufung auf den Lehrstuhl des verstorbenen Leopold Kupelwieser an die Wiener Akademie der bildenden Künste ab. [...] Schwind erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so u. a. 1868 das Ritterkreuz des k. Leopold-Ordens, und war Mitglied mehrer ausländischer Akademien.